SixSigma im Krankenhaus

Ausgangspunkt des SixSigma-Projektes war die seit 2008 eingeführte detaillierte Patientenkalkulation. Gemeinsam mit ca. 15% der bundesdeutschen Krankenhäuser liefern das St. Anna Krankenhaus und die St. Johannes Klinik anonymisierte Kostendaten aller Patienten bzw. aller stationären Behandlungsarten an ein vom Bundesgesundheitsministerium beauftragtes INEK-Institut zwecks Ermittlung und Herausgabe der jährlichen Behandlungspreise für stationäre Behandlungen. Damit verfügt das Kommunalunternehmen „Krankenhäuser des Landkreises Amberg-Sulzbach“ über detaillierte Informationen, welche Behandlungskosten wo entstehen. Das unternehmenseigene Ziel dieser prozessorientierten Kostenträgerrechnung geht jedoch darüber hinaus. Behandlungsprozesse sollen optimiert und Kosten im Gesundheitswesen begrenzt werden.

An dieser Stelle setzte das erste SixSigma-Projekt des St. Anna Krankenhauses unter Begleitung der Six Sigma TC GmbH an: Mit Verwendung statistischer Methoden wurden Steuerungsgrößen erarbeitet, die mit mindestens 95%-iger Wahrscheinlichkeit die kalkulierten Patientenkosten und damit den Gewinn und Verlust verändern. Dabei war die Herausforderung sehr groß: Anders als bei einem industriellen Produkt mit Standardprozessen liegen einer stationären Behandlung individuelle Patienten mit individuellen Haupterkrankungen, Begleiterkrankungen, Alter und Krankengeschichte zugrunde, die in sehr unterschiedlicher Weise auf den Gewinn oder Verlust einer Patientenkalkulation Einfluss nehmen.